Die Friedensbewegung war eine der zivilgesellschaftlichen Säulen, aus denen die Grünen als Partei entstanden sind. Gewaltfrei ist deshalb auch einer der Grundwerte der Grünen. In den 1990er Jahren hat das menschenrechtliche Engagement in der Zivilgesellschaft und bei den Grünen an Bedeutung gewonnen. Damit wurde die Gewaltfrage neu gestellt. Humanitäre Interventionen galten unter bestimmten Umständen als legitime Formen der Gewaltausübung. In den grünen Parteien wurden dazu heftige Kontroversen ausgetragen, die von allgemein gesellschaftlicher Bedeutung waren. Seit dem "11 September", dem folgenden "Krieg gegen den Terror" und den gegenwärtigen kriegerischen Umbrüchen an der europäischen Peripherie vom Nahen Osten bis zur Ukrainekrise stellen sich die Fragen von Frieden, Gewaltfreiheit und Neutralität wiederum neu. Sind die Grünen heute noch eine Friedenspartei – und was heißt dies unter den geänderten geopolitischen Rahmenbedingungen?
Hier ein interessanter link:
https://www.gbw.at/oesterreich/artikelansicht/beitrag/die-gruenen-eine-friedenspartei/
Wilfried Graf, ist Mitbegründer und Co-Direktor des Kelman-Instituts für Interaktive Konfliktlösung Wien - Jerusalem und Mitarbeiter am Zentrum für Friedensforschung an der Universität Klagenfurt. Er arbeitet als Forscher, Berater und Trainer in Konfliktregionen und Nachkriegsgesellschaften (Sri Lanka, Zentralasien, Israel und Palästina.) 1996 - 2000 war er Obmann und seit 2013 ist er Beirat der Grünen Bildungswerkstatt