Alles was wir Menschen brauchen benötigt Fläche. Ob Baumwolle oder Schafwolle, ob Erzbergbau oder Schottergruben, ob Karotte oder Rindersteak, ob hier oder weit weg, alles braucht Quadratmeter unserer Erdoberfläche um zu entstehen. Und schließlich brauchen auch Müll und Abgase einen Platz, um wieder unschädlich gemacht zu werden.
Die Wissenschafter William Rees und Mathis Wackernagel haben 1994 den ökologischen Fußabdruck als Maß für diesen Flächenverbrauch vorgeschlagen, gemessen in Global Hektar.
Während der Flächenverbrauch für 1 Kilo Erdäpfel noch relativ einfach errechenbar ist, ist es bei Strom oder Ölverbrauch schon schwieriger, aber möglich. Denn wollen wir die Atmosphäre nicht weiter mit CO2 belasten, dann müssen wir Kraftwerke und Fahrzeuge entweder mit erneuerbarer Energie betreiben oder wir müssen das CO2 aus der Verbrennung von Öl und Kohle wieder aus der Atmosphäre beseitigen, etwa durch Anpflanzen von neuen Wäldern. Das braucht aber erst recht wieder Fläche, genauso wie das Rapsfeld für den Biodiesel, und diese Fläche kann wieder in Hektar angegeben werden.
Würden alle Menschen heute so leben wie wir in Europa, bräuchten wir fast 3 Planeten von der Qualität der Erde. Würden alle gar so leben wollen wie die US-AmerikanerInnen, dann bräuchten wir mehr als 5 Planeten! Wenn aber die Erde bereits mit dem verschwenderischen Leben von einem Viertel der Menschheit überlastet ist, wo bleiben da die Chancen der anderen drei Viertel der Menschheit?